Die Stromzähler erledigen rund um die Uhr ihre Arbeit. In jedem Haushalt. Jeden Tag. Sie halten unbestechlich fest, wie viel Strom verbraucht wird. Unklar ist allerdings, wie hoch die Rechnung dafür sein wird. Unterschiedliche
Anbieter berechnen dafür auch unterschiedlich viel Geld. Wer mit seiner Rechnung unzufrieden ist oder den berechneten Preis grundsätzlich für zu hoch hält, dem ist es jetzt schneller möglich, einen anderen Anbieter zu wählen.
Verträge mit dem Stromanbieter können seit kurzem innerhalb von zwei Wochen gekündigt werden. Nachdem der Beschluss dazu durch den Bundesrat getroffen wurde, ist diese Regelung nun in Kraft getreten.
Die Bundesregierung billigte die entsprechende Verordnungsänderung. Die Kündigungsfrist betrug bisher vier Wochen. Philipp Rösler, Bundeswirtschaftsminister, will mit dieser Regelung den Verbraucher stärken, indem der Einzelne flexibel auf Preisveränderungen und schlechten Service seitens der Anbieter reagieren kann. So soll es unter den Energieanbietern, nach dem Willen Röslers, einen verstärkten Wettbewerb geben um Preistreiberei zu vermeiden. Nach der Billigung durch den Bundesrat tritt der Beschluss nun nach der Verkündung im Bundesgesetzblatt endgültig in Kraft.
Es nun dem jeweils neu gewählten Anbieter möglich, mit der Versorgung seines neuen Kunden praktisch jederzeit beginnen zu können. Werktag und Datum spielen dabei keine Rolle mehr. Bisher war ein solcher Versorgungsbeginn jeweils nur mit dem 1. des nächsten Monats möglich. Experten zu Folge, lassen sich bei einem Wechsel des Anbieters durchaus 200 und mehr Euro einsparen. Die Änderung betrifft die Grundversorgungstarife der einzelnen Anbieter. Diesen Tarif bekommt jeder Verbraucher automatisch, wenn er sich noch nicht um einen Wechsel gekümmert hat. Dabei ist es fast charakteristisch, dass die Grundversorgungstarife bis zu mehreren Hundert Euro über den alternativen Tarifen anderer Stromanbieter im Versorgungsgebiet liegen.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft zeigt auf, dass die Verbraucher aktuell zwischen rund 102 Stromversorgern auswählen können. Damit sind treibt jeder Anbieter seine Kunden mit der nächsten Preisrunde in die Arme der Konkurrenz. Die Verbraucher sind gut beraten, ihre Stromrechnungen sehr genau zu lesen und alternative Möglichkeiten zu überlegen. Es bleibt abzuwarten, mit welchen Preisen und möglicherweise neuen Serviceangeboten die Versorger auf sich aufmerksam machen werden.