Grundsätzlich stellt eine sexuelle Belästigung einen maßgeblichen Eingriff in die Privat- und Intimsphäre dar und ist deshalb bei einer angemessen Art und Schwere ein fristloser Kündigungsgrund.
Bei einer solchen Kündigung müssen einige, wichtige Punkte beachtet werden, die im Folgenden erläutert werden.
Eine sexuelle Belästigung ist, rechtlich gesehen, eine Störung des vertraglichen Verhältnisses. Daher ist eine fristlose Kündigung zumeist möglich. In leichten Fällen kann ein klärendes Gespräch oder eine Abmahnung hilfreicher sein – dies erspart die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz.
Die Beweislast liegt beim Kündigenden
Es obliegt Ihnen jedoch, die Beweislast zu führen, ob Sie sexuelle Anspielungen auch wirklich klar verständlich abgelehnt haben. Hierfür bieten sich Zeugen oder Chatverläufe gut an. Sie sollten die fristlose Kündigung erst dann durchführen, wenn Sie absolut sicher sind, dass die die Belästigung hinreichend beweisen können.
Was wenn die Beweise nicht ausreichen
Ist dies nicht der Fall, wird das Arbeitsverhältnis möglicherweise aufrechterhalten und Sie bleiben im weiteren Kontakt mit der Person, die Sie belästigt. Auch wenn die Belästigung dann geringer wird stellt dies immer noch eine unangenehme Situation dar und Sie müssen die gesetzlichen Kündigungsfristen beachten.
Alternativen
Im Zweifelsfall kann bis zur gesetzlichen Kündigungsfrist auch eine Krankschreibung beim Arzt ausgestellt werden. Eine Belästigung ist eine psychische Belastung, die durchweg ein Krankheitsgrund ist.
Welche Ansprechstellen gibt es?
Der Betriebsrat oder die Gewerkschaft ist darüber hinaus eine gute Anlaufstelle für das Thema sexuelle Belästigung. Oftmals sind dort auch Mitarbeiter arrangiert, die speziell zu diesem Thema Ratschläge geben können.
Im Folgenden wird dargelegt, wie ein mögliches Kündigungsschreiben aussehen könnte:
Kündigungsschreiben wegen sexueller Belästigung Muster:
Musterstadt, den XX.XX.20XX | |
HARBEITGEBER ABC Personalabteilung Mustergasse 134 12212 Musterstadt | Maria Mustermann Mustergasse 2 12346 Musterstadt |
Kündigung meines Arbeitsverhältnisses zum XX.XX.20XX Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit erkläre ich die fristlose Kündigung meines Arbeitsverhältnisses mit sofortiger Wirkung, weil eine sexuelle Belästigung von Herr/Frau ABC mehrfach durchgeführt wurde. Obwohl ich die Angebote mehrfach abgelehnt habe, ist Herr/Frau ABC fortwährend auf mich zugekommen und zeigte keine Unterlassung der Belästigungen. Da ich die psychische Belastung nicht länger ertragen kann, werde ich Ihr Unternehmer mit sofortiger Wirkung verlassen und mich nach einem geeigneten Arbeitgeber umsehen. Mein Arbeitsverhältnis endet folglich zum XX.XX.20XX. Hilfweise kündige ich zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Mit freundlichen Grüßen M.Mustermann |